Highland Sheep Games 6

Vera

Nach einer anfänglichen Unsicherheit darüber, womit ich denn nun anfangen sollte und was man am besten zuerst baut (Alles hängt aneinander! Jedes Element ist von anderen abhängig, die auch noch nicht existieren!),

lernte ich besser, abstrakt zu denken und konnte wirklich loslegen. Schlussendlich, aus heutiger Perspektive, war nichts besonders schwer. Die Auswahl und Konzeptionierung des Projektes erwiesen sich rückblickend als fantastische Wahl, da die Strategie mit den getrennten Minispielen für mich sehr gut aufging. Dies ermöglichte mir sozusagen fünf Projekte in einem (die einzelnen Spiele und das Gesamtprojekt, das sie zusammenhält) zu bauen.

Planung für die Architektur des Speichersystems (schwierige Angelegenheit)

Aufregenderweise kann ich heute tatsächlich sehen, wie ich mich von einem zum anderen verbessert habe. Das kommt mit dem Nachteil, dass ich jetzt gerne zurückgehen würde und die ersten Spiele noch einmal besser machen möchte. Da sie aber von der Spielerseite aus betrachtet gut funktionieren, freue ich mich einfach daran, dass ich heute nicht mehr denselben Spaghetticode machen würde wie damals.

Eine Erkenntnis, auf die ich nicht erwartet hatte, war, wie wenig gerne ich Animationen baue. Spezifisch: Animationen von Vierbeinern. Schafe rennen seltsam. Haben Sie mal auf Youtube nach Videos von Schafen beim Rennen gesucht und dann 20 Mal angeschaut? Ich bin dankbar, dass Leute so etwas hochladen. Falls Sie sich mal gefragt haben, wofür solche Clips gut sind, hier ist zumindest eine Antwort.

Animation Jump for Height; das zuerst entstandene Spiel

Animation Hillrace; das zuletzt entstandene Spiel

Der Durchbruch für unsere Animationsqualität kam, als ich Anima2D entdeckte. Das ist ein Plugin für Unity3D, das mir erlaubte, skelettbasierte 2D Animationen zu bauen, eine Technik die normalerweise der dritten Dimension vorbehalten ist. Heute hat Unity sein eigenes System für diese Technik.

Damit konnte ich die Schafe flüssiger bewegen, die Knie beugen lassen, den Kopf senken und dabei auch tatsächlich Nacken und Rücken bewegen lassen – kurz, so viel ausdrucksstärker und beweglicher, dass ich es einfach benutzen musste.

Skelettbasierte Animation (Überblick)

Gleiches Schaf in Action

Es war deutlich aufwändiger als die einfachen, eher marionettenhaften Animation in Jump for Height. Trotzdem, das Endergebnis ist es wert, und ich habe einen neuen Respekt vor dieser Arbeit entwickelt. Insbesondere, etwas zu animieren, dessen Körperbau und Bewegungsapparat man nicht am eigenen Körper nachempfinden kann.

Selbstverständlich beinhaltete die Arbeit natürlich auch häufiges zurückgehen und Fehler beheben, ein unvermeidlicher Aspekt eines jeden Softwareprojekts. Hier möchte ich den Testern danken, die die Highland Sheep Games mittlerweile auch nur allzu gut kennen und deren Hilfe und Hinweise unerlässlich waren, um die Spiele für alle Spieler unterhaltsam zu machen. Nun sind hoffentlich alle Fehler ausgebügelt, die Schafe gestriegelt und das Gras gemäht, sodass die Highland Sheep Games offiziell eröffnet werden können.

Los geht’s!